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Neue Serie: "Der Spielmannszug im Wandel der Zeit" „Der Spielmannszug ist eine Musikgruppe bestehend aus Querflöte, Kleiner Trommel, Großer Trommel und Becken“. So stellen sich wahrscheinlich viele immer noch einen Spielmannszug der heutigen Zeit vor. Allerdings ist diese These nicht mehr ganz zeitgemäß. Aus diesem Grund stellen wir nun in einer kleinen Serie die Geschichte der Spielmannszüge, sowie die Erweiterung des Instrumentariums von der Tradition bis in die Moderne nach und nach vor. Beginnen wird die Serie mit einem Rückblick in die Geschichte des Spielmannswesens:
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Bereits im 8. Jahrhundert taucht der Begriff des Spielmanns zum ersten Mal auf. Er bezeichnete im Mittelalter die sozial am niedrig stehenden Musiker. Der Spielmann konnte damals in verschiedenen Formen auftreten. Zum einen als sesshafter Spielmann und andererseits als „rechtloser Fahrender“, die meistens als unehrlich galten. Die fahrenden Spielmänner wollten sich aber nicht schutzlos ihrem Schicksal ergeben und so schlossen sie sich zusammen und gründeten Brüderschaften, um den willkürlichen Sanktionen ihrer Widersacher zu entgegnen. Außerdem suchten sie Schutz bei einflussreichen Persönlichkeiten, den so genannten „Spielgrafen“ oder „Pfeiferkönigen“. |
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Auf ihren weiten Reisen verbreiteten die fahrenden Spielleute neben interessanten Neuigkeiten auch viele Lieder, die bis in die heutige Zeit bekannt sind. |
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Im Laufe der Zeit blieben aus einer Vielzahl von gespielten Instrumenten die „einfachen Instrumente“ wie Signalhörner, Trompeten, Pfeifen und Trommeln übrig. Erst 1529 tauchen zum ersten Mal Große Trommel und Becken in Westeuropa auf. Sie wurden von den türkischen Elitetruppen, den „Janitscharen“ während der Türkenbelagerung Wiens im Jahre 1529 sowie 1683 gespielt. In Deutschland dauert es allerdings noch bis ins Jahr 1800 bis die Große Trommel als erstes Schlaginstrument in der Militärmusik auftaucht. 1816 folgte dann die Kleine Trommel. |
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Im 17. Jahrhundert wurden dann auch die Vorläufer der heutigen Oboe in die Militärmusik aufgenommen und im 18. Jahrhundert Fagott und Klarinette. Sie wurden zu den Hauptinstrumenten der Militärmusik und dadurch wurden Trommler und Pfeiffer aus ihren eigentlichen Rollen verdrängt. Diese durften allerdings als Spielmannszug dem eigentlichen Musikkorps vorausmarschieren und Musikkorps und Spielmannszug wechselten sich beim spielen ab.
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Im 19. Jahrhundert veränderten sich die Spielmannszüge von der Militärmusik zu Turnerspielmannszügen. Nachdem in Preußen die Turnsperren (1819-1842) aufgehoben wurde, traten Turnertrommler und Hornisten erstmal in Erscheinung. Sie waren bereit für die Erringung der deutschen Einheit sowie demokratischer Rechte, mit der Waffe zu kämpfen. Zur Betonung des Marschtaktes beim Exerzieren und Schießen („Wehrturnen“) wurden Trommeln zu Hilfe genommen und Signalhörner halfen bei Gefechts- und Alarmübungen. In den Jahren 1850 bis 1858 wurde in den meisten deutschen Ländern das Turnen, und somit auch die Spielmannszüge, verboten. Doch im Anschluss an diese Zeit formierten sich wieder einige Trommler- und Pfeifferkorps. Diese mischten sich dann auch nicht mehr in die Politik ein, sondern konzentrierten sich auf das musizieren von Märschen.
Im folgenden Jahrhundert, genauer im Jahre 1922, traten 220 Hamburger
Spielleute in einheitlicher weißer Spielkleidung erstmal als
geschlossenes Korps auf. Im Jahr 1925 wird das spielen konzertanter
Musik eingeführt. |
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Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 endete
vorerst das Turner-Spielmannswesen. Doch schon kurz nach Ende des 2.
Weltkrieges wurde der Übungsbetrieb in den Spielmannszügen wieder
aufgenommen. |
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spiel den LandesMusikVerband NRW 1960 e.V., unterstützt um so das musizieren erleichtern. Mittlerweile sorgt eine Vielzahl von Musikverlagen für immer neue und aktuelle Spielmannsmusik, die auch in der traditionellen Flötenstimmung, der Sopran- und Tenor-stimme in Ces sowie der Altstimme in Fes, spielbar sind. So ist es heute mögliche eine breite Palette an Musik, angefangen bei moderner Marschmusik über Lateinamerikanischer Rhythmen bis hin zu Musical, Rock & Popmusik und bekannten Filmmelodien, einzustudieren und vorzutragen. Allerdings bringt diese Entwicklung auch eine Weiterentwicklung der zu spielenden Instrumente mit sich. Und darum kümmern wir uns in den nächsten Ausgaben dieser Serie!
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